Was für eine Geschichte.
Als wir uns im Mai 2018 zum Freikauf von zwei Kälbern entschlossen, ahnte ich nicht im Entferntesten, was für ein Drama uns erwartet. Wolke, Ares, Bo und Henry sind sanfte, freundliche und unkomplizierte Wesen. Kein Mitglied unseres Vereins kennt sich mit der Haltung von Rindern aus. Wir wünschten uns eine artgerechte Haltung im Offenstall.
- ein Leben im Herdenverband
- Sonne und Wind im Gesicht spüren
- ein schützendes Dach vor dem Regen
- ein warmes Strohlager zum Widerkäuen
- eine ganzjährig nutzbare Weide
- zusätzlich eine gut gefüllte Heuraufe
- immer frisches Wasser
- eine fachgerechte Versorgung mit Futterzusätzen, Wurmkuren und Impfungen
- liebevolle Ansprache durch Menschen
Da wir diese Haltung von Henry, Hugh, Wolke, Bo und Ares selbst nicht gewährleisten konnten, war von Anfang an klar, dass unsere Rinder untergebracht und versorgt werden und der Verein die Kosten dafür übernimmt.
In den vergangenen fünf Jahren mussten unsere Tiere mehrfach umziehen.
Das Geld für die Versorgung nahmen die Halter unserer Rinder gern und reichlich. Die Absprachen bezüglich der Haltung wurden meist in Richtung Winter nicht mehr zuverlässig eingehalten und unsere Rinder litten Mangel.
Den dramatischen Höhepunkt erreichten wir Ende des Jahres 2022. Mit den Tierschützerinnen, auf deren Lebenshof unsere vier nun endlich für immer bleiben sollten, gab es nicht lösbare Differenzen, so dass wir uns schweren Herzens erneut auf die Suche nach einem Platz für unser Quartett machen mussten.
Auf die Mitteilung, dass unsere Rinder Anfang Februar 2023 auf einen anderen Hof umziehen, reagierten die Lebenshofbetreiberinnen mit Aggression und der Weigerung unsere Tiere herauszugeben. Nach intensiven Beratungen mit der Polizei und dem Veterinäramt vor Ort, konnten wir unsere Rinder frei bekommen. Mit unendlicher Erleichterung haben wir die Ankunft von Ares, Wolke, Bo und Henry in ihrem - endlich für immer Zuhause - begleitet.
Da die beiden Tierschützerinnen die Herausgabe unserer vereinseigenen Weidezelte verweigert haben, mussten wir nun zeitnah ein neues Weidezelt kaufen. Eine große finanzielle Ausgabe, die der Verein nicht leisten konnte. Wir haben die benötigten Mittel privat aufgebracht. Es ist erstaunlich, was die Betreiberin eines Lebenshofes unter Tierschutz versteht. Mit Einbehalten der Weidezelte, die ja nachweislich Vereinseigentum sind, hat sie den Tieren den schützenden Unterstand genommen.
Gegen die Lebenshofbetreiberin läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung.
Und damit schließen wir das Vergangene ab.
Am Freitag, den 17.02.2023 war es dann so weit. Das neue 8x 4m große Weidezelt wurde aufgebaut. Eine bunte und turbulente Baustelle, auf der die Rinderkinder
selbstverständlich Regie führten.
Wir danken unserem Hofbetreiberpaar Karin und Hartmut und allen, die mitgeholfen haben.
Das Weidezelt steht. Und unsere Rinder sind sofort eingezogen.
DANKE - Mone Dopp, Wir - Kind und Tier eV